Ritterkreuzträger Georg Juditzki
Georg Juditzki wurde am 24. Oktober 1919 in Bischofsburg als Sohn des Schuhmachermeisters Max Juditzki geboren. Schon vor seiner Einberufung zur Luftwaffe am 1. Oktober 1939 erwarb er den Luftfahrerschein im Segelflug und den Flugschein A 2 im Motorsportflug. Seine Ausbildung als Flugzeugführer der Luftwaffe erfolgte von Januar 1940 bis Juli 1941 an der AB-Schule Neukuhren, an der C-Schule Gablingen/Augsburg, an der Blindflugschule Neuburg/Donau und abschließend an der Kampffliegerschule Hörsching bei Linz.
Im Juli 1941 wurde er dem IV/KG (Kampfgeschwader 53) zugeteilt, das den Traditionsnamen "Legion Condor" führte, und im Februar 1942 der I/KG 53 1.Staffel. Sein erster Feindflug erfolgte am 26. Februar 1942. Im April 1943 wurde er dem Gruppenstab (Kommandeursbesatzung) seines Geschwaders zugewiesen. Er gehörte im Dez./Jan. 1944/45 zur 8. Staffel und ab 23. Januar 1945 zum Lehr- und Erprobungs-Kommando des Geschwaders.
Bis 1944 flog er Einsätze im Nord-, Mittel- und Südabschnitt der Ostfront und konnte mit seiner Besatzung beachtliche Erfolge erzielen; er vernichtete zahlreiche Panzer, Eisenbahnzüge, Artillerie- und Flakstellungen, brachte Bombentreffer auf Bahnhöfen, Flugplätzen und Hafenanlagen an und flog schwere Versorgungseinsätze für eingeschlossene Bodentruppen. Bei einem Versorgungseinsatz nach Welikije-Luki Ende 1942 wurde seine Maschine von der russischen Flak getroffen und Juditzki verwundet. Er mußte das Flugzeug vierzig Kilometer hinter der feindlichen Front notlanden. Der Besatzung gelang es, sich zu den eigenen Linien durchzuschlagen.
Am 9. November 1944 wurde dem erfolgreichen Leutnant nach 458 Feindflügen das Ritterkreuz verliehen. - Sein letzter Einsatz, der 459. Feindflug, war ein V1-Trägereinsatz.
Nach dem Krieg studierte unser Landsmann Georg Juditzki an der Technischen Hochschule Hannover Elektrotechnik, heute lebt er als Diplom-Ingenieur in Hannover.