Treffen 2001 der Bischofsburger Heimatfreunde
Zu ihrem 16. Treffen vom 24. bis 27. August 2001 kamen wieder rund 100 Bischofsburger Heimatfreunde ins Weberhaus nach Nieheim. Diese hohe Teilnehmerzahl zeigt, dass diese Treffen noch immer eine hohe Anziehungskraft besitzen.
Als Sprecher des Arbeitskreises der Bischofsburger Heimatfreunde eröffnete Kurt Kunz am Freitagabend das Treffen und hieß die erschienen Heimatfreunde, darunter viele, die zum ersten Mal nach Nieheim gekommen waren, herzlich willkommen. Besonders herzlich begrüßte er Dr. Hans Kulbatzki, dem er als ältesten Teilnehmer des Treffens als kleines Präsent eine Flasche edlen Rotwein überreichte, sowie Waltraut Nikolai, die nach dem plötzlichen Tode ihres Mannes im vergangenen Jahr wieder zum Treffen erschienen war.
Nachdem Kurt Kunz den stellvertretenden Leiter des Weberhauses, Herrn Gloth, begrüßt und vorgestellt hatte, hieß dieser seinerseits die Bischofsburger Heimatfreunde herzlich willkommen. Sie seien nun schon seit vielen Jahren gern gesehene Gäste des Hauses, brächten immer wieder Leben und Frohsinn hinein und er hoffe, sie noch oft dort begrüßen zu können. Kurt Kunz dankte Herrn Gloth für seine Begrüßungsworte und betonte, dass die Bischofsburger Heimatfreunde nun schon seit 1989 ihre Treffen im Weberhaus abhalten und dies auch in Zukunft tun werden. Das gastliche Weberhaus sei dem Freundeskreis schon zur zweiten Heimat geworden.
Nach der offiziellen Begrüßung wurde in einer Schweigeminute des am 27. Oktober 2000 im Alter von 76 Jahren verstorbenen Heimatfreundes Günter Klein gedacht, der mit seiner Frau an vielen unserer Treffen und mehreren Fahrten in die alte Heimat teilgenommen hat. Das Gedenken schloß auch alle Bischofsburger ein, die fern ihrer Heimat verstorben sind.
Danach berichtete Heinrich Ehlert über seine Bischofsburger Internetpräsentation. Er bedauerte, dass seine Aufrufe im Rößeler Heimatboten und im Ermlandbrief , ihm Bilder und Berichte über Geschehnisse in Bischofsburg vor und nach 1945 zu schicken, auf wenig Resonanz gestoßen seien. Umso mehr danke er denjenigen, die ihm mit Rat und Tat am Aufbau der Bischofsburger Erinnerungsseiten im Internet geholfen hätten. Er bat die Teilnehmer nochmals, ihm geeignetes Material für seine Internetpräsentation leihweise zu überlassen.
Egbert Huhn, der Planer und Organisator unserer Reisen in die alte Heimat berichtete über die Ostpreußenfahrt 2001 und teilte den Heimatfreunden mit, dass dies seine letzte Ostpreußenfahrt mit Bischofsburgern gewesen sei. Diese Ankündigung wurde allgemein bedauert, denn die vielen von ihm organisierten Fahrten in die alte Heimat werden für alle Reiseteilnehmer immer unvergessliche Erlebnisse bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass Egbert Huhn seinen Entschluß doch noch revidiert.
Nach Egbert Huhn bat Elisabeth Krogull ums Wort. Sie teilte den Heimatfreunden mit, dass sie aus Altersgründen aus dem Arbeitskreis der Bischofsburger Heimatfreunde ausscheidet. Heinrich Ehlert und Kurt Kunz hatten in einem am Nachmittag stattgefundenen Gespräch mit Frau Krogull versucht, sie von diesem Entschluß abzubringen. Sie hatten keinen Erfolg und mussten ihren Entschluß akzeptieren.
Mit der Bekanntgabe des vorgesehenen Programmablaufs, dem Wunsch nach einem harmonischen Verlauf des Treffens und der Bitte an alle Heimatfreunde aufeinander zuzugehen, um insbesondere den zum ersten Mal nach Nieheim gekommenen Teilnehmern die Eingliederung in unsere Gemeinschaft und das (Wieder-) Kennenlernen zu erleichtern, beendete Kurt Kunz die offizielle Eröffnung des Treffens.
Im Verlauf des Abends wurden dann beim gemütlichen Zusammensein Wiedersehen mit alten und neuen Freunden gefeiert, Erfahrungen ausgetauscht und vor allem in "Weißt-du-noch?-Erinnerungen" an alte Bischofsburger Zeiten geschwelgt. In den Gesprächen war die Freude der Teilnehmer erkennbar, wieder einmal mit Freunden, Landsleuten und Schicksalsgefährten nach Herzenslust "plachandern" zu können. Die anheimelnde Atmosphäre nicht nur dieses Abends, sondern des gesamten Treffens hat sicher dazu beigetragen, dass sich die "Neulinge" schnell wohl und in die Gemeinschaft aufgenommen fühlten und am Ende der Veranstaltung bekundeten, wiederkommen zu wollen.
Der Samstag war den Dia- und Videovorführungen vorbehalten. Auf Waltraut Nikolais ausdrücklichen Wunsch zeigte und kommentierte Heinrich Ehlert noch einmal ausgesuchte Dias, die Franz Nikolai auf seiner letzten Ostpreußenreise 1999 aufgenommen hat. Die Bilder aus unserer Heimatstadt und die herrlichen Landschaftsaufnahmen machten die Diavorführung zu einem Erlebnis. Außerdem zeigte Heinrich uns auf einer Großleinwand die schon in seiner Internetpräsentation aufgenommenen Bilder und Berichte aus unserer Heimatstadt.
Reinhard Plehn führte einen Videofilm von der Ostpreußenfahrt 2001 vor. Wir sahen den Gottesdienst in der Johanneskirche unserer Heimatstadt, die Begrüßung durch die Stadtverwaltung im Rathaus sowie Vorführungen der Jungen und Mädchen in der Oberschule. Auch die Sehenswürdigkeiten der auf dieser Fahrt besuchten Städte und die Einmaligkeiten der ostpreußischen Landschaften kamen in diesem Videofilm nicht zu kurz.
Um 20,00 Uhr begann im großen Speisesaal der Tanzabend. Nach bekannten alten Melodien wurde gesungen, getanzt und geschunkelt. Für Stimmung sorgte nicht nur der engagierte Alleinunterhalter; Musikprofis aus der Mitte der Heimatfreunde ließen es sich nicht nehmen, uns mit gekonnten musikalischen Darbietungen zu erfreuen. Es gehört schon zur Tradition, dass zum Abschluß des Tanzabends ein großes Tablett mit brennenden Kerzen in die Mitte des Saales gestellt wird. Die Heimatfreunde versammelten sich um dies "Lagerfeuer" und sangen bekannte Volks- und Wanderlieder. Mit "Liedern zur Guten Nacht" ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende.
Am Sonntagvormittag las Raymund Siudzinski, ehemaliger Probst in Bischofsburg, in der Nieheimer katholischen Kirche die Messe. Die evangelischen Teilnehmer des Treffens konnten an einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Nieheim teilnehmen.
Um 13,00 Uhr starteten 50 Teilnehmer des Treffens zu einer Busfahrt. Erstes Fahrtziel waren die Externsteine, einer Gruppe von Sandsteinfelsen am Nordhang des Teutoburger Waldes. Es wird angenommen, dass sie ein germanisches Heiligtum waren. Viele Heimatfreunde stiegen über steile und enge Wege auf die Sandsteinfelsen und hatten von dort einen großartigen Blick über das Lippische Land mit dem Teutoburger Wald. Danach ging es weiter nach Detmold, wo jeder den Aufenthalt nach eigenen Wünschen gestalten konnte. Die Stadt war von 1511 bis 1918 die Residenz der Grafen und Fürsten von der Lippe. Deren Schloß aus dem 16. Jahrhundert sowie weitere historische Gebäude, Museen und sehr gepflegte Park- und Gartenanlagen gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wegen des schwülen Wetters mit Temperaturen um 35 Grad Celsius verzichteten die Reiseteilnehmer aber auf Besichtigungen. Nach einem kurzen Stadtbummel durch die schön gestaltete Fußgängerzone wurde deshalb die Rückfahrt nach Nieheim angetreten.
Mit der angebotenen Busfahrt wurde erstmals der Versuch gemacht, den Teilnehmern des Treffens etwas außerhalb der Veranstaltungsnorm zu bieten. Um wetterunabhängiger zu sein und mit Rücksicht auf die vielen nun doch schon bejahrten Heimatfreunde, plant der Arbeitskreis im nächsten Jahr eine Schiffsfahrt auf der Weser. Wenn möglich, von Höxter nach Karlshafen. Diese Fahrt dauert 2,5 Stunden. Man bleibt dann während des ganzen Ausflugs zusammen, kann sich bei Kaffee und Kuchen unterhalten und dabei die wunderschöne Landschaft genießen.
Bevor Kurt Kunz den um 20,00 Uhr im großen Speisesaal beginnenden Abschiedsabend eröffnete, verabschiedete er die aus dem Arbeitskreis der Bischofsburger Heimatfreunde ausgeschiedene Mitarbeiterin Frau Elisabeth Krogull. Im Namen aller Heimatfreunde dankte er ihr für ihre langjährige wertvolle Mitarbeit, mit der sie sich um die Gemeinschaft verdient gemacht hat. Als ein kleines Dankeschön überreichte Kurt Kunz ihr einen Blumenstrauß.
Mit ersten Auftritten unserer "Bischofsburger Humoristen" Dr. Hans Kulbatzki, Dr. Hans Kabatnik und Heinrich Ehlert wurde dann der Abend eingeleitet, musste aber schon nach einer Stunde abgebrochen werden, weil bekanntgegeben wurde, dass unsere schon vorher vermisste Heimatfreundin Hildegard Floerke, geb. Klomfaß im Hause tot aufgefunden worden war. Wir gedachten der Verstorbenen in einer Gedenkminute und sprachen für sie gemeinsam ein Vaterunser.
Aus Pietätsgründen musste nun auf die Fortsetzung der Veranstaltung verzichtet werden. Kurt Kunz beendete deshalb den Abschiedsabend und gleichzeitig das 16. Treffen der Bischofsburger Heimatfreunde. Er bedankte sich bei denen, die zum guten Gelingen des Treffens beigetragen hatten, wünschte allen eine gute Nacht, eine gute Heimreise und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass zum 17. Treffen im nächsten Jahr noch mehr Heimatfreunde nach Nieheim kommen würden als in diesem Jahr.
Kurt Kunz, Dörntener Straße 11, 38704 Liebenburg, Telefon: 05346/4291